Es ist nicht leicht, diesen Aigars Lēlis zu treffen. Aber nach sieben Telefongesprächen, einer 13-minütigen Fahrt raus aus Rigas Stadtzentrum, einem halbstündigen Irrlauf durch das gigantische Einkaufszentrum Spice und fünf Tassen Kaffee im „Double Cafe“ im ersten Stock, steuert tatsächlich ein beige uniformierter Mann auf uns zu – so schnell, dass die maigrüne Krawatte über seiner Schulter flattert. Warum er diesen Ort gewählt hat, um sich mit uns zu treffen? Rein praktische Gründe, der Flughafen sei in der Nähe, da warteten Fahrgäste. Dass es hier alles gibt, wirklich alles, was man kaufen kann, führe ihn eh nicht mehr in Versuchung, sagt Aigars Lēlis, grinst und kneift seine Augen dabei zusammen, bis nur noch kleine Schlitze zu sehen sind. Auch dass aus drei Richtungen unterschiedliche Musik aus den Boxen plärrt, scheint ihn nicht zu stören. Wenn er einmal bei seinen Lebensweisheiten angelangt ist, lässt er sich durch nichts mehr ablenken.