Jutta und Fryderyk Kabsa

Geboren am 10. Juni 1936 und 16. Juni 1933 in Zabrze; Hausfrau und Ökonom

 

„Ihr seid pünktlich, da habt Ihr schon einen Pluspunkt gesammelt“, sagt die Tochter von Jutta und Fryderyk Kabsa, als wir reinkommen und zwinkert ihren Eltern zu. Eva, vom Vater Evchen genannt, ist gerade aus Berlin zu Besuch und sitzt während des ganzen Gesprächs mit am dunklen Esstisch im ersten Stock des Hauses am Plac Kazimierza in Zabrze. Irgendwann holt sie ein Album. Auf den Fotos sind ihre Eltern in Wien abgebildet. Als Jutta Kabsa das türkis-braun geblümte T-Shirt sieht, lacht sie und sagt etwas verlegen: „Ich trage ja heute dasselbe!“ Die Reise haben ihre drei Kinder ihnen zur Goldenen Hochzeit geschenkt. Zusammen verreisen zu können war lange nicht selbstverständlich für die Oberschlesier. Beruflich ist Fryderyk Kabsa viel herumgekommen, hat als Wirtschaftswissenschaftler Vorlesungen über die EWG gehalten, doch gemeinsam durfte die Familie das Land unter den Sowjets nicht verlassen. Heute ist es normal, dass Kinder, Enkelkinder und Urenkelin verteilt über verschiedene Städte und Länder leben. Jutta und Fryderyk Kabsas Haare sind weiß und sie gehen auf die achtzig zu, doch spontan und unkompliziert, wie sie sich auch auf unseren zweiten Besuch zur Installation der Bilder einlassen, wirken sie deutlich jünger. Vielleicht liegt das daran, dass sie sich in ihrem Leben oft auf neue Umstände einstellen mussten. Wenn sie davon erzählen, legt er ihr hin und wieder beiläufig die Hand auf den Unterarm.

 


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Zu Besuch bei Jutta und Fryderyk Kabsa (Installationsansicht)

 

 

(Herzlichen Dank an die Deutsche Botschaft Warschau für die Unterstützung bei der Recherche.)

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